Projektbeschreibung Ernst-Ruska-Ring 15-17 in Jena
Das mehrgeschossige Multifunktionsgebäude in Jena erstreckt sich über eine Bruttogeschoßfläche (BGF) von 5.670 m².
Mit der Entwurfsplanung wurde 2018 begonnen, Fertigstellung mit Inbetriebnahme erfolgte im Jahre 2019. Bauherr war die Christoplan GmbH,
die Tragwerksplanung erfolgte durch wurm + wurm architekten ingenieure GmbH, Bühl.
Aus eins mach zwei
Das ehemalige Produktionsgebäude der VEB Jenaer Glaswerke mit einer stattlichen Länge von 121 m wurde durch den Abbruch dreier Gebäudeachsen geteilt. So entstand ein Gebäudeteil mit 46 m Länge, dieser wurde von der Fa. Olpe kernsaniert und umgebaut. Das zweite Bauteil mit 61 m Länge wurde von der Firma Christoplan ebenfalls kernsaniert und umgebaut.
Das Gebäude Ernst-Ruska-Ring 15-17 erhielt ein Winkelfalzfassade mit unterschiedlichen Schärbreiten. Das Gebäudevolumen erfordert eine einheitliche, ruhige Fassadensprache um die Dominanz zu brechen. Die Bestandsfassade wurde rückgebaut und mit neuen Brüstungen und Fenstern versehen. Das Blechkleid wurde dort, wo die Fenster zu kleinteilig wirkten in gelochter Ausführung über die Fensteröffnungen geführt. Die Bandfenster erhielten einen Sonnenschutz aus textilem Gewebe, um die strenge Fassade aufzulockern.
Die Materialfarbe in einem warmen, rotbraunen Ton nimmt sich bewusst zurück. Die ungleichen Schärbreiten der Bleche wurden untereinander versetzt, von Geschoss zu Geschoss.
Es sind die feinen zurückhaltenden Elemente, die der Fassade Charakter verleihen. Das ehemalige Technikgeschoss auf dem Dach des Gebäudes wurde zu einer Weinbar mit Dachterrasse und grandiosen Blick über die Kernberge und somit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.