Um- und Neubau einer Produktionshalle mit Service- und Sozialtrakt, die bestehenden Baukörper werden allseitig mit einer Fassade aus edelstahlschindeln und transluzenten Materialien eingefasst. Die in zwei Richtungen schräg gestellte Tragstruktur des Büroriegels und der Fassade entlang der Bahnlinie Dresden-Berlin erzeugt ein Bewegungsmuster.
Die GFC Antriebssysteme GmbH blickt an dem Unternehmensstandort Coswig bei Dresden auf eine 100jährige Geschichte zurück. Das Unternehmen war vor der politischen Wende 1989 als VEB Getriebefabrik Coswig der einzige Schneckengetriebefertiger der DDR.
Die bestehende Produktionshalle war eine gesichtslose, schlichte Kiste in Typenbauweise aus Betonfertigteilen errichtet. Den Anforderungen an die Qualität der Arbeitsplätze und an einem gestiegenen Raumbedarf im Bereich der Logistik wurde der Bestandsbau nicht mehr gerecht.
Die Entscheidung war die gut erhaltene Substanz der Stahlbetonkonstruktion zu nutzen und durch Um- und Neubauten das Raumprogramm zu erfüllen sowie den Bestandsbau in energetischer und raumklimatischer Sicht zu ertüchtigen. An den ursprünglichen Hallenbau angelagert sind ein zweigeschossiger Verwaltungsbau, der Logistik- und Lagerbereich.
Die räumliche Verbindung zwischen Verwaltung und Produktion wird durch großflächige Verglasungen in beiden Ebenen hergestellt. Die Gliederung der Funktionen wird durch die Verwendung unterschiedlicher Materialien bei den einzelnen Funktionsbereichen lesbar. Den Verwaltungstrakt umhüllen Wände aus Sichtbeton, Produktion und Logistik sind durch den Einsatz von Edelstahlschindeln und transluzenten Tafeln aus Polycarbonat gekennzeichnet. Die großen ruhigen Flächen betonen den skulpturalen Charakter des Gesamtkörpers.
Die Tragstruktur des Büroriegels ist über zwei Geschosse dem Büroraum als Gitter aus Stützen und Balken in Sichtbeton vorangestellt. Der Zwischenraum zur raumhohen Verglasung wird als Wartungsbalkon genutzt, der Deckenüberstand bildet einen natürlichen Sonnenschutz für die dahinter liegenden Büroarbeitsplätze.
Das Besondere dieser Tragstruktur über zwei Ebenen ist deren Neigung in zwei Richtungen, nach vorne und zu einer Seite. Die aus dieser Schrägstellung erwachsende Bewegung wird in der Fassade um den gesamten Baukörper fortgeführt. Das überkragende Oberlicht, die schräg stehenden Sichtbetonrahmen der großen Zufahrtstore und die geneigte Edelstahlschindelfassade schreiben das Thema fort. An der lang gestreckten Straßenseite kommt diese Dynamik zur Ruhe, das große Volumen des Hallenkörpers liegt auf einem lang gestreckten Sockel, der mit den perlmuttfarbig schimmernden lichtdurchlässigen Tafeln belegt ist. Bei Nacht lässt die Beleuchtung der lichtstreuenden Tafeln den aufgesetzten Baukörper schweben.